Wednesday, June 25, 2014

Strom in Phnom Penh

Hallo Freunde,

eines der Dinge, die hier in Kambodscha anders sind, ist die Stromversorgung. Es gibt zwar fast immer Strom, die Einzelheiten sind allerdings ganz interessant. Zum Beispiel habe ich festgestellt, dass bei unserer Stromrechnung der Preis je Einheit angestiegen ist. Auf meine Nachfrage hin habe ich erfahren, dass der Preis je Einheit mehr wird, je mehr man verbraucht. Das steht, soweit ich weiß, ganz im Gegensatz zu der Preispolitik die in Deutschland üblich ist. Bei uns zahlt man entweder für einen Tarif, der Marktschwankungen unterliegt oder gleichbleibend viel (oder wenig), wenn man einen Fixtarif für einen längeren Zeitraum kauft. Hier in Kambodscha wird davon ausgegangen, dass sich nur reiche Menschen einen hohen Stromverbrauch leisten können, und es deswegen sinnvoll ist, bei mehr Verbrauch einen höheren Tarif anzusetzen.

Strommast gegenüber von dem Ort, an dem ich regelmäßig mittags esse.



"Is halt einfach anders."

Auch interessant sind die Stromverbindungen. In den Bildern sieht man sehr gut, wie das Stromnetz in Phnom Penh aussieht. Während meines Studiums habe ich mir eine Zeitlang die Wohnung mit einem Mitbewohner geteilt, der beruflich für das Einzeichnen von Stromverbindungen in Kartenmaterial zuständig war. Mich würde sehr interessieren, wie eine solche Karte von Phnom Penh aussehen würde.

Die Zuverlässigkeit der Verfügbarkeit ist ein weiteres Thema. Wie eingangs bereits geschrieben, ist Strom grundsätzlich 24 Stunden und 7 Tage die Woche verfügbar. Allerdings gibt es in den heißen Monaten (März, April, Mai) immer wieder Tage an denen der Strom ausfällt. Als Ursache wird üblicherweise angenommen, dass jede zur Verfügung stehende Klimaanlage angeschaltet wird, was dann das Stromnetz überlastet. Allerdings fällt der Strom manchmal auch zu völlig unvorhersehbaren Zeiten aus; wie letztens, als wir um 19:00 Uhr Fußball spielen wollten (zu dieser Zeit ist hier schon die Sonne untergegangen) und einfach kein Licht da war um den Ball zu sehen. Uns blieb nichts anderes übrich als wieder nach Hause zu gehen.

Die grauen Kästen sind Stromzähler. Im Haus gibt es keine.

Ganz besonders spannend ist auch die Kombination aus Stromnetz und tropischem Regen. Jetzt in der beginnenden Regenzeit regnet es immer öfter. So zum Beispiel auch am letzten Sonntag, als ich mit meiner Schwester (die sehr zu unserer Freude zur Zeit hier ist und Schokolade mitgebracht hat!) und einem Freund auf dem Markt einen Kaffee getrunken habe. Nach den Kaffee sind wir noch einkaufen gegangen und da es Nachmittag war, hat es angefangen zu regen. Der Markt ist überwiegend überdacht, von daher war das kein Problem. Allerdings ist das Dach nicht an allen Stellen dicht und die Stromleitungen, die die Ventilatoren und Lampen mit Strom versorgen, verlaufen direkt unter dem Dach, ungeschützt und lose. Das Regenwasser ist genau an dieser Stelle von dem undichten Dach über die Stromleitungen in den Markt geplätschert. Ich hoffe dann einfach, dass alle Isolierungen unbeschädigt sind und gehe vorsichtig um das herab plätschernde Wasser herum.

Soweit zum Thema Strom.

Liebe Grüße


Philipp

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