Hallo Freunde,
eines der Dinge, die hier in Kambodscha
anders sind, ist die Stromversorgung. Es gibt zwar fast immer Strom,
die Einzelheiten sind allerdings ganz interessant. Zum Beispiel habe
ich festgestellt, dass bei unserer Stromrechnung der Preis je Einheit
angestiegen ist. Auf meine Nachfrage hin habe ich erfahren, dass
der Preis je Einheit mehr wird, je mehr man verbraucht. Das steht,
soweit ich weiß, ganz im Gegensatz zu der Preispolitik die in
Deutschland üblich ist. Bei uns zahlt man entweder für einen Tarif,
der Marktschwankungen unterliegt oder gleichbleibend viel (oder
wenig), wenn man einen Fixtarif für einen längeren Zeitraum kauft.
Hier in Kambodscha wird davon ausgegangen, dass sich nur reiche
Menschen einen hohen Stromverbrauch leisten können, und es deswegen
sinnvoll ist, bei mehr Verbrauch einen höheren Tarif anzusetzen.
Strommast gegenüber von dem Ort, an dem ich regelmäßig mittags esse. |
"Is halt einfach anders." |
Auch interessant sind die
Stromverbindungen. In den Bildern sieht man sehr gut, wie das Stromnetz
in Phnom Penh aussieht. Während meines Studiums habe ich mir eine
Zeitlang die Wohnung mit einem Mitbewohner geteilt, der beruflich für
das Einzeichnen von Stromverbindungen in Kartenmaterial zuständig
war. Mich würde sehr interessieren, wie eine solche Karte von Phnom
Penh aussehen würde.
Die Zuverlässigkeit der Verfügbarkeit
ist ein weiteres Thema. Wie eingangs bereits geschrieben, ist Strom
grundsätzlich 24 Stunden und 7 Tage die Woche verfügbar. Allerdings
gibt es in den heißen Monaten (März, April, Mai) immer wieder Tage an
denen der Strom ausfällt. Als Ursache wird üblicherweise
angenommen, dass jede zur Verfügung stehende Klimaanlage
angeschaltet wird, was dann das Stromnetz überlastet. Allerdings
fällt der Strom manchmal auch zu völlig unvorhersehbaren Zeiten
aus; wie letztens, als wir um 19:00 Uhr Fußball spielen wollten (zu
dieser Zeit ist hier schon die Sonne untergegangen) und einfach kein
Licht da war um den Ball zu sehen. Uns blieb nichts anderes übrich
als wieder nach Hause zu gehen.
Die grauen Kästen sind Stromzähler. Im Haus gibt es keine. |
Ganz besonders spannend ist auch die
Kombination aus Stromnetz und tropischem Regen. Jetzt in der
beginnenden Regenzeit regnet es immer öfter. So zum Beispiel auch am
letzten Sonntag, als ich mit meiner Schwester (die sehr zu unserer
Freude zur Zeit hier ist und Schokolade mitgebracht hat!) und einem
Freund auf dem Markt einen Kaffee getrunken habe. Nach den Kaffee
sind wir noch einkaufen gegangen und da es Nachmittag war, hat es
angefangen zu regen. Der Markt ist überwiegend überdacht, von daher
war das kein Problem. Allerdings ist das Dach nicht an allen Stellen
dicht und die Stromleitungen, die die Ventilatoren und Lampen mit
Strom versorgen, verlaufen direkt unter dem Dach, ungeschützt und
lose. Das Regenwasser ist genau an dieser Stelle von dem undichten
Dach über die Stromleitungen in den Markt geplätschert. Ich hoffe
dann einfach, dass alle Isolierungen unbeschädigt sind und gehe
vorsichtig um das herab plätschernde Wasser herum.
Soweit zum Thema Strom.
Liebe Grüße
Philipp
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